Montag, 29. September 2008

Miami, Key West, Sarasota (Teil 2)

Freitag Abend:

Nachdem ich von Key West zurueck in Miami war, wollte ich natuerlich auch noch was von Miami sehen. Da ich am naechsten Morgen fruehestmoeglich nach Westen aufbrechen wollte musste ich also noch den Abends ausnutzen. In der Naehe des Hotels gab es den Bayside Market, eine Ansammlung von Geschaeften, Diskotheken, Bars und Restaurants. Dort hatte ich dann die Ehre zum zweiten Mal innerhalb eines Tages in ein Hard Rock Cafe zu gehen, Rekord :-)
Normalerweise kaufen ich keine Shirts in dem Laden, aber Hard Rock Cafe Miami hat was, also schnell ein Shirt gekauft, was gegessen und wieder raus. Die Bars sind direkt am Hafen gelegen, einige reiche junge Leute kamen mit Ihrem Boot, das so gross ist wie manche Ferienwohnung zum Pier, haben angelegt und sind dann in die Bayside ausgegangen.

Eine Freundin hatte mir schon gesagt sie findet dass in Miami die huebschesten Menschen herumlaufen. Und recht hatte sie. Was ich in meiner Hafenrunde auch bemerkt habe: Es gibt sehr viele Latinos, allerdings haben diese sich irgendwie besser ins Stadtbild eingefuegt als in LA. Meine persoenliche und voellig neutrale Meinung!

Nach einen schnellen Bierchen zwischendurch bin ich dann wieder raus aus dem Hafen und mit dem Auto durch die Stadt gecruist. Allerdings mit geschlossenem Verdeck, geschlossenen Fenstern und abgesperrten Tueren, Miami hat die hoechste Verbrechensrate der Stadt. In einer kurzen 45 minuetigen Tour hatte ich dann auch 2 erwaehneswerte Erlebnisse:
1. Ich stand auf der mittleren Spur an einer roten Ampel. Von hinten naeherte sich ein Gelaendewagen ohne Licht (es war weit nach Mitternacht und stockdunkel) und hielt auf der rechten Spur neben mir an. Laute Musik, die Scheiben (inklusive Fahrerscheibe verdunkelt). Der Fahrer hatte die Scheibe dann runtergemacht und der Beifahrer hopste wie bekloppt auf dem Sitz herum...okay...locker bleiben, nicht beachten und einfach weiterfahren. Das erste mal das ich froh war nicht mit einem auffaelligen Auto unterwegs zu sein, das Konfliktpotential ist da schon um einiges geringer.
2. 500 Meter weiter auf der gleichen Strasse sah ich in der Ferne Polizeilichter. Als ich mich naehrte zaehlte ich 5 Polizeiwagen die um eine Tankstelle herumstanden. Na super dachte ich, hab umgedreht und bin schnellstmoeglich aus dem Viertel wieder verschwunden.

Der Freund einer Arbeitskollegin von mir ist in Miami aufgewachsen und vor einigen Jahren fortgezogen da es ihm dort zu gefaehrlich war...kann ich dann irgendwie verstehen wenn man in der Naehe eines solchen Viertels oder sogar mittendrin wohnt.

Am naechsten morgen konnte ich dann den Ausblick aus dem Hotelzimmer auch mal bei Tag geniessen.
Schnell ausgecheckt und aufgebrochen in Richtung Westen an die Golfkueste. Unterwegs habe ich das Miami Dolphins Stadion gesehen...



Fort Lauderdale...


die Everglades (leider habe ich keinen Aligator gesehen)....


Golden Gate (noe, ich hatte mich nicht verfahren :-) )


und letztendlich nach 400 Kilometern Sarasota:


Auf den ersten Blick ist die Stadt gar nicht so toll, aber am Kuestenrand entlang ziehen sich wiederum kleine Keys und die Straende sind absolut super!

Und die Aussicht aus dem Appartment meines Kollegen auf die Bucht von Sarasota war auch nicht zu verachten. Rechts hatte man noch ein Stueckel Meer gesehen, war aber kein Foto wert :-)


Nach ner Stadtrundfahrt, Abhaengen am Strand und im Appartment gings ins Longhorn Steakhouse was futtern und danach in die Partyzone zum Cocktail schluerfen. Danach wieder zurueck und in der Bude noch die Biervorraete vernichtet. Leider war es Budweiser und ich muss echt sagen das ich es nicht vertrage. Warscheinlich ist es weniger der Alkohol sondern mehr das Ekelgefuehl :-) Das Bier schmeckt echt nicht. Sonntag war dann mehr oder weniger Relaxen angesagt und Abends ging es schon wieder zurueck nach Charlotte. Abflug war in Sarasota, einem sehr schoenen Regionalflughafen.



Auf dem Rueckflug gabs dann noch einige nette Aussichten:

Three Rooker Key:


Donnerstag, 25. September 2008

Land der unbegrenzten Moeglichkeiten? Benzinknappheit!

Innerhalb der letzten 4 Wochen sind 2 Hurricanes aufgetaucht, Gustav strich die Ostkueste entlang, Ike traf Texas ziemlich hart. Es kam am Tag als Ike auf die Kueste traf aufgrund von Panikkaeufen zur ersten Benzinknappheit. Man hat hin und wieder mal Tankstellen gefunden die kein Benzin mehr hatten. Nichts sonderlich schlimmes...noch.
Dann fing es allerdings an: Aufgrund der Hurricanes wurden die Pipelines abgestellt, die den Sueden der USA (wozu offiziell auch North Carolina gehoert) mit Benzin und Oel versorgen. Im Laufe der Zeit wurden die Vorraete geringer und am Dienstag Abend war es dann soweit. Ich musste Tanken und fand in Hickory keine Tankstelle mehr die Abends um 20 Uhr noch Benzin hatte. Und ich konnte nur noch 30 Kilomter weit fahren laut Bordcomputer, nicht mehr genug um zur Arbeit zu kommen. Handy lag im Buero, konnte also auch keinen Kollegen fragen wo es denn Benzin gaebe. Keine Panik dachte ich, morgen frueh haben die Tankstellen bestimmt Nachschub.
Am naechsten morgen rief ich im Buero an und fragte einen Kollegen der in der Naehe wohnt wo es Benzin gaebe. Er meinte er haette vor kurzem noch getankt. Ich zu der Tankstelle gefahren, dort gabs aber kein Benzin mehr...evtl. kaeme ein Tankwagen in einer Stunde. Ich eine Stunde gewarte...nichts. Wieder zurueck...noch 10 Meilen bis leer...

Meine Cheffin angerufen...sie hatte dann die Rettung: Ihren Mann. Er war so nett und hat an einer Tankstelle in seiner Naehe einen 25 Liter Kanister gefuellt und mir gebracht. Das hat den Tank fast zur Haelfte gefuellt und ich kam letztendlich um 13 Uhr zur Arbeit. Abends stand ich an einer Tankstelle mitten in der Pampa die eigentlich kaum jemand kennt 45 Minuten an um 15 Liter Benzin zu bekommen.

Stand heute, Donnerstag, 25. September 2008: Einige Tankstellen haben wieder Nachschub bekommen, der sicherlich nicht lange reicht. Aus South Carolina und Virginia sind Tankwagen unterwegs um North Carolina auszuhelfen. In Charlotte ist die Situation so schlimm das von den Tankstellenpaechtern die Polizei gerufen werden muss, wenn das Benzin zur Neige geht um Ausschreitungen zu vermeiden...

Willkommen im Land der unbegrenzten Moeglichkeiten! Ich habe noch Benzin fuer 300 km im Tank, wird bis zum Wochenende reichen...und dann? Mal sehen...

Update, Montag, 29. Oktober: man findet wieder Benzin, muss aber etwas die Augen aufhalten. Nicht jede Tankstelle hat Benzin, aber deutlich mehr als letzte Woche. Die Situation entspannt sich vorerst.

Dienstag, 23. September 2008

Miami, Key West, Sarasota (Teil 1)

Einige Arbeitskollegen halten mich aufgrund meines Reisepensums schon fuer Reisesuechtig. Interessante Krankheit, wohl das Gegenteil von der Reisekrankheit. Egal, auf jeden Fall stand dieses WE nach Californien mal wieder ein verlaengertes Wochenende an, eine Rundreise durch Sued-Florida war geplant.

Donnerstags Abends bin ich nach Feierabend von Charlotte nach Miami geflogen. Um 21 Uhr Ortszeit kam ich an und es hatte geregnet. Ich war nun dreimal in Florida und immer wenn ich den Boden betreten hatte regnete es. Auf der Fahrt zum Hotel hoerte es dann auf zu regnen und ich konnte mich davon ueberzeugen das es gut war ein Zimmer im Hotel mit Blick auf Downtown zu buchen.

Der naechste Tag war trocken und ich bin ein gutes Stueck vor Sonnenaufgang, um 6.20 Uhr losgefahren in Richtung Key West. Nach 45 Minuten hatte ich Miami hinter mich gebracht und die Sonne ging auf.


Mit 60 Meilen pro Stunde bin ich dann auf die auf die Keys gefahren. Als ich am rechten Strassenrand eine Polizeistreife sah ist mir eingefallen das ich nur 45 fahren duerfte und bin schnell auf die Bremse. Der Wagen ist allerdings schon hinter mir eingeschert, doch ich hatte Glueck und er ist mir nur ein paar Meilen ohne Blaulicht gefolgt und wieder umgekehrt. Uff...
So ging es dann suedlich ueber Key Largo...
Key Largo ist die groesste Insel der USA. Dort habe ich mit Blick auf eine Bucht gefruehstueckt. Der Vogel auf dem naechsten Bild oben links auf der Huette sass da die ganze Zeit und wollte wohl auch was abhaben.

Auf der weiteren Fahrt lag ich gut in der Zeit und konnte oefters mal anhalten um Bilder zu schiessen.



Im Curry Hammock State Park, in der Mitte zwischen Key Largo und Key West hatte ich eine Badepause eingelegt, den einsamen Strand genossen und ein kurzes Schlaefchen gehalten. Die nette Parkrangerin hatte mir auch versichert, dass es hier im Frischwasser keine Alligatoren gaebe, die waeren eigentlich nur in den Everglades. Hier am Strand gaebe es dafuer Barracudas und Krokodile. Na dann gute Nacht!


Zwischendurch fing es am Strand ploetzlich an zu regnen. Allerdings ohne Wolke ueber mir. Das Meerwasser ist verdampft und direkt wieder heruntergekommen. Nur ein leichter Schleier war vor dem Himmel zu sehen. Interessant :-)

Hier ein paar Bilder richtiger Wolken:


Gegen 13 Uhr kam ich dann in Key West an.
Auf der suedlichsten und nach einigen Aussagen in verschiedenen Foren langeweiligen Insel war Bikerwoche. Von Langeweile also keine Spur.



Vor allem in der Duval Street war sehr viel los. Unter anderem gibts da sehr kleine Bars....
...und ein Hard Rock Cafe...
Ein obligatorischen Foto am suedlichsten Punkt der USA musste natuerlich auch noch sein. Netterweise wurde ich von einem Touristenpaar aus Columbia fotografiert, die im gleichen Cabrio ueber die Keys gecruist sind wie ich.
Auf Key West soll es einen der schoensten Sonnenuntergaenge der USA geben. Allerdings wurde es um 17 Uhr ziemlich bewoelkt, daher wollte ich die letzten 2 Stunden vor Sonnenuntergang nicht in Key West verplempern sondern lieber frueher in Miami zurueck sein.

Die Sorte Polizei die auf dem Rueckweg zufaellig vor mir aufgetaucht ist kannte ich auch noch nicht. Allerdings ist Polizei vor einem in der USA immer besser als hinter einem!

Auf der 7 Meilen-Bruecke hatte es einen Motorradunfall gegeben und ich stand kurz im Stau. Das hatte ich dann wieder fuer ein paar Fotos genutzt.


Das Cabrio hatte sich wirklich gelohnt. Waerend der ueber 1000 km die ich in Florida unterwegs war konnte ich ueber 900 km offen fahren. Schoen war der Chrylser Sebring zwar nicht, aber wenn man offen unterwegs ist und die Sonne scheint war es mir echt egal :-)

Dann hatte ich noch echtes Glueck, ich war kurz vor Sonnenuntergang noch auf den Keys und ueber dem Horizont ist eine Wolkenluecke aufgetaucht. So konnte ich tatsaechlich noch den Sonnenuntergang betrachten. Allerdings war ich nicht alleine, da eine ganze Herde an Slovakischen Touristen ebenfalls Fotos machen wollte.

Hatte natuerlich wieder den Vorteil das jemand ein Bild von mir machen konnte.
Und der Sonnenuntergang war echt schoen.

Weiter gehts im Teil 2 meines Posts ueber Sued Florida den ich morgen schreiben werde.

Sonntag, 7. September 2008

Allgemeines und das Morgantoner Stadtfest

Seit ueber 8 Monaten bin ich jetzt schon in den USA. Ein lange Zeit. Ca. 3 Monate hab ich gebraucht um mich einzuleben und nach 6 Monaten hatte ich mich dann auch schon sehr an das Leben in North Carolina gewoehnt. Oft werd ich gefragt (von Deutschen und Amerikanern) ob ich mir vorstellen koennte in Amerika zu bleiben. Nein, diese Frage stellt sich mir gar nicht. Aber es gibt schon einige Vorteile hier, die mir hier richtig gut gefallen:

1. Das Wetter: Seit Mai sind es jeden Tag ueber 30 Grad, wenn nicht grad die Auslaeufer eines Hurricanes ueber NC ziehen. Die Sonne brennt und die Luft kuehlt sich auch Nachts nicht unter 20 Grad ab.

2. Das Essen: Als Fast Food Junkie und notorischer Nichtkocher bin ich hier natuerlich gut aufgehoben. Wobei weniger McDonalds und Burger King die Faszination ausmachen sondern eher in Deutschland unbekannte Marken wie Jack in the Box und Wendy's. Das gibt es richtig lecker Burger :-)

3. Das Land: Die USA ist gross und abwechslungsreich. Selbst in North Carolina gibt es viel zu sehen. Landschaft und Staedte. Geht man ueber die Staatsgrenzen hinaus nach South Carolina, Virginia und Georgia hat man noch mehr zur Auswahl. Hat man (wie ich in Charlotte) einen Flughafen in der Naehe sind die Moeglichkeiten unendlich. Ein Jahr reicht nicht, um alles zu sehen. Zeitlich vielleicht schon, aber so viel Geld kann man nicht verdienen um sich die ganzen Fluege innerhalb eines Jahres leisten zu koennen :-)

4. Die Autos: Das Land ist im Wandel, Pick Ups verkaufen sich schlechter, asiatische Kleinwaegen sind im Kommen. Aber trotzdem sieht man noch genuegend Autos und Trucks deren Motorengeraeusch jeden herankommenden Krankenwagen uebertoenen. Ausserdem hat man hier sehr oft die Moeglichkeit, richtig alte Autos zu bestaunen.

5. Die Sprache: Einer der Gruende weshalb ich hierher gezogen bin war meine Englischkenntnisse zu verbessern.

6. Die Freiheit zu tun was man will.


Allerdings gibt es genuegend Nachteile, die ich nicht aufzaehlen will.

Jetzt aber wieder zu meinen Erlebnissen.
Neben dem Aufenthalt in Californien habe ich die letzten Wochen noch einige andere Dinge erlebt.
Unter anderem war ich alleine als auch mit Freunden aus Charlotte in den Blue Ridge Mountains unterwegs. Das bietet sich immer als "Lueckenfueller" an, da man von Hickory aus in 60 Minuten auf dem Blue Ridge Parkway ist.

Da war schon noch etwas Platz vorm Abgrund:

Gemeinsam laeuft es sich leichter:

Wie Huehner auf der Stange:



Dieses WE war in Morganton das Historic Downtown Festival. Freitags Mittags um 13 Uhr war ein Beschleunigungsrennen mit Oldtimern (Ford Modell A und Modell T). Zur Mittagspause bin ich mit einem Arbeitskollegen dorthin und hab ein paar Fotos geschossen:







Samstags Morgens war anlaesslich des Festivals ein 10 Kilometer Lauf, den ich in 51 Minuten hinter mich gebracht hatte. Mit 23 Grad zum Start und ca. 26 Grad am Ziel war es ziemlich heiss fuer meinen Geschmack. Meinen 2. Platz in der Altersklasse 25-29 und einen Pokal kann ich allerdings nicht sonderlich feiern, da nur zwei in meiner Klasse gestartet sind :-)

Den Rest des WEs hatte ich dann einen Gang zurueckgeschaltet und das schoene Wetter am Pool genossen.